Was sind Wertesysteme?

Synonyme

Werteordnung, Wertegeflecht, Wertekanon, Wertekatalog, Wertesynthese, Ehrenkodex, Leitwerte, Leitkultur, Moralvorstellungen, Wertmaßstäbe, Tugenden, Wertvorstellungen, Wertemuster, Werteindex, Wertemodell

Englisch: value system


Definition

Die Summe aller konkreten Wertvorstellungen und Tugenden, welche für einen spezifischen Bereich hoch angesehen sind – für einzelne Personen und/oder innerhalb einer Interessengemeinschaft bzw. Gesellschaft.

Wichtige Anmerkung: In Teilen besteht ein Wertesystem auch aus Werten, die im Bewusstsein nicht hoch angesehen, jedoch essentiell für eine integre Entfaltung sein können.


Einleitung

Zunächst betrachten wir uns das wohl bekannteste Wertesystem der Welt. Jeder Mensch auf diesem Planeten kennt es und viele können sich darüber gerne und intensiv unterhalten – auch wenn sie kulturell unterschiedliche Wurzeln haben, und auch soziokulturell, intellektuell oder sprachlich gesehen, völlig unterschiedlich sind.
Das liegt daran, dass dieses Wertesystem auf der ganzen Welt existiert und unser aller Leben grundlegend beeinflusst.

Dieses Wertesystem ist das „Wetter“. Das liegt wohl daran, dass der Lebensraum des Menschen, die Atmosphäre, immer aus dem gleichen Wertegeflecht Wetter besteht und es dafür ein Bewusstsein, Empfinden und reichlich Erfahrungen gibt.
Per Definition des Begriffs „Wert“ (das Ergebnis einer Messung) ist das Wetter ein Wertesystem, das ein physikalisch und auch subjektiv wahrnehmbares Konstrukt ist, welches aus klar messbaren Werten besteht. Die bekanntesten „Werte“ sind:

  • Lufttemperatur
  • Windgeschwindigkeit
  • Relative Luftfeuchte
  • Luftdruck
  • Niederschlagsmenge

Es können aber auch andere „Werte“ wichtig sein, je nach Situation und Rolle[1] des Protagonisten, der das Wetter beurteilen soll:

  • Bodentemperatur
  • Windrichtung
  • Windspitzen
  • Wolkendichte
  • Wolkenarten
  • Sonnenscheindauer
  • Schneehöhe
  • Sichtweite
  • Radioaktivität (in der Luft)
  • Menge an Nebel
  • Höhe der Wolkenuntergrenze
  • usw.

Spannend wird es dann, wenn wir den Begriff Atmosphäre[2] (in dem sich das Wetter abspielt) auf zwischenmenschliche Beziehungen übertragen. Denn diesen Begriff gibt es dort auch. Etymologisch gesehen ist das kein Zufall und so kann uns das komplexe Phänomen Wetter aufzeigen, wie es ähnlich komplex um menschliche Wertvorstellungen bestellt ist.

Mit diesem Bildnis kann verdeutlicht werden, wie ein Wertesystem aufgebaut sein kann und dass vor allem Logik dahinter steckt. Allerdings muss man die exakten Definitionen der Begriffe und die „Messpunkte“ kennen, um alles richtig einordnen und Vorhersagen zu können.

Ähnlich wie das Wetter haben alle Menschen die gleichen Grundmotive und Grundwerte zur Verfügung, die allerdings mit sehr unterschiedlichen Begriffen ausgestattet sind, dessen Bedeutungen kulturspezifisch anders gepflegt werden. Auch sind charakterliche Gesinnungen und Motivstrukturen von großer Bedeutung.

[1] Siehe auch die Beschreibung zu „Rollenspezifische Werte“ im Kapitel „Werte-Kategorien“: „Welche Rolle(n) spielen wir?“

[2] Atmosphäre: Wirkungskreis, Stimmung, Klima


Allgemeine Beschreibung

Innerhalb einer Gesellschaft (im Sinne von Kultur und Subkultur) bilden sich einzelne Wertvorstellungen heraus und ergeben in ihrer Gesamtheit eines oder mehrere Wertesysteme. Wertesysteme, die auf gemeinsame Grundwerte beruhen, nennt man auch Werteordnung. Diese Gesellschaft (kulturelle Gemeinschaft) kann eine Nation bzw. ein Staat, ein Staatenbündnis, eine Organisation oder eine Gruppe von Gleichgesinnten (Wertegemeinschaft[3]) sein.
Ebenso können auch einzelne Personen bestimmte begriffliche Wertesysteme besitzen, wie beispielsweise Familie, Menschlichkeit, Heimat oder Wohlstand.
Jedes Wertesystem besteht aus einigen oder auch vielen Werten, die in der Regel unterschiedlich gewichtet und in Hierarchien dargestellt (gelebt) werden können.


Varianten von Wertesystemen

Es gibt verschiedene Arten und Varianten von Wertesystemen, die man jeweils als deduktives Wertesystem verstehen kann:

  1. Begriffliche Wertesysteme: Worte, die in sich selbst ein Wertesystem oder ein wertesystemisches Konzept darstellen (z. B. Heimat, Familie, Wohlstand etc.).
  2. Persönliches Wertesystem: Wertegerüst einer einzelnen Person, das im optimalen Fall systemisch ermittelt und symmetrisch aufgestellt wird.
  3. Soziokulturelle Wertesysteme: selbst aufgestellte Wertesysteme von Gruppen von Menschen (Organisationen, Staaten, Staatenbündnisse) wie sie z. B. in Satzungen, Verfassungen, Leitbilder) oder Mission Statements als normativer Rahmen zusammengefasst sind.
  4. Vereinigte Wertesysteme: wie z. B. Europäische Werte (S. 128) oder die Charta der Vereinten Nationen, die gemeinsame Werte repräsentieren, jedoch Spielraum für kulturell individuelle Wertvorstellungen der einzelnen Mitglieder lässt.
  5. Systemische Wertekomplexe: theoretische Modelle und Methoden, um soziologisch, psychologisch und kulturell mit Werten agieren zu können.

Darüber hinaus kann der Begriff Wertesystem auch für andere bzw. ähnliche systemische Aufstellungen von konkreten Werten (z. B. Blutwerte, Börsenwerte, Anlagenwerte) verwendet werden.

Innerhalb von Organisationen, Gesellschaften bzw. Gemeinschaften entstehen materielle sowie ideelle Wertschöpfungen, basierend auf den Werten, auf denen das jeweilige Wertesystem aufgebaut ist.
Wenn sich beispielsweise zwei oder mehr territorial oder kulturell eigenständige Gemeinschaften (einzelne Wertesysteme) zusammenschließen, entsteht eine sogenannte „Wertegemeinschaft“ mit unterschiedlichen Wertesystemen, die in der Regel eine verbindende Schnittmenge bilden.

In vielen mehr oder weniger dogmatischen Gemeinschaften (z. B. Religionen, Nationen, Parteien etc.) werden deren Wertesysteme als alleinige Wahrheit deklariert. Dies nennt man auch Ideologie oder Glaubensmodell, welche durch eine Lehre oder Programm normiert und verbreitet wird, was meist mit dem Ausüben von Ritualen verbunden ist.

Wenn sich Wertesysteme einer ganzen Gesellschaft plötzlich oder im Laufe der Zeit verändern (anpassen, weiterentwickeln etc.), nennt man dies Wertewandel[3].

[3] Siehe auch die historische Betrachtung des Artikels „Wertewandel historisch“ aus dem „Das große Buch der Werte“.


Beispiele von Wertesystemen

Nachfolgend beschreiben wir die oben aufgelisteten Varianten von Wertesystemen.

1. Begriffe als Wertesystem

Hier führen wir einige Begriffe auf, die keine spezifischen Werte sind, jedoch oft und gerne als Solche verwendet beziehungsweise verstanden werden. Vielmehr sind diese Worte jeweils als Wertesystem zu verstehen, die erst mit einigen individuell zugeordneten Wertebegriffen konkret erfassbar, messbar und verstehbar werden.

Wir haben diesen begrifflichen Wertesystemen beispielhaft einige Werte zugeordnet. Diese können jedoch stark variieren, je nach Rolle, der zugrunde liegenden Motivstruktur oder dem sozialen bzw. kulturellen Umfeld.

Grundsätzlich kann einem wertesystemisch aufgestellten Geflecht, neben individuellen sowie rollenspezifisch zugehörigen Werten auch ein „Motiv“ zugeordnet werden. Einige begrifflichen Wertesysteme begründen sich direkt aus einem konstruktiven Motiv, welches sich meist durch einen spezifischen Begriff* ausdrücken lässt.

* Anmerkung des Autors: Leider fehlen in der deutschen Sprache einige Begriffe für konstruktive Motive; hier müsste nachgebessert werden und unsere Sprache um diese fehlenden Wörter ergänzt werden.

So ist z. B. das Wertesystem Familie mit Grundmotiven (siehe „Die 7 Grundmotive“) verknüpft, wie z. B. Anerkennung, Autonomie und Liebe. Nach der Logik des Werte-Sonnensystems hätten wir in diesem Beispiel 3 Motive (Sonnen), die jeweils mit mindestens 3 Werten (Planeten) bestückt sind.

Man könnte auch die Metapher eines Moleküls verwenden, das im Kern Protonen (Motiv) besitzt, um den eine bestimmte Anzahl Elektronen (Werte) kreisen. Die Neutronen vernachlässigen wir, da sie keine „Ladung“ (Motivation) besitzen.

Dieser Aufbau (Motiv >> Werte) hängt vom jeweiligen soziokulturellen Umfeld (Erwartung des Umfeldes), der Prägung durch Erziehung und Ausbildung (eigene Muster und Erwartungen) sowie den situationsbedingten Herausforderungen (Probleme, Ziele) ab.

Sonnensystem: Motiv (Sonne) + Werte (Planeten)
Sonnensystem: Motiv (Sonne) + mind. 3 Werte (Planeten)

Verweis: Zur Liste der begrifflichen Wertesysteme mit dessen ausführlichen Beschreibung im WELEX

Oder direkt zu den einzelnen Begriffen: Benehmen, Demokratie, Erfolg, Familie, Freundschaft, Glaube, Glück, Heimat, Kommunikation, Kompetenz, Lernbereitschaft, Liebe, Menschlichkeit, Selbstbewusstsein, Spiritualität, Verbundenheit, Wertschätzung, Wohlstand, Work-Life-Balance, Zufriedenheit.

2. Persönliches Wertesystem

Definition

Wertegerüst einer einzelnen Person, das im besten Fall systemisch ermittelt und symmetrisch aufgestellt wird.

Beschreibung

Jeder Mensch besitzt ein eigenes Konstrukt aus Grundwerten, das aus folgende Arten und Kategorien von Wertvorstellungen und Wertmaßstäben besteht:

  1. Präferenzen: was uns charakterlich besonders wichtig ist
  2. Vorbild: was wir bereit sind, zu geben und leben
  3. Umfeld: was wir von anderen einfordern
  4. Konditionierung: was uns durch unsere Erziehung (Normierung) sowie unser Umfeld beigebracht wurde und „geprägt“ hat

Das Wertesystem einer Person ist ein dynamisches Gebilde, dem mehr oder weniger bewusste Motive und Erwartungen zugrunde liegen. Diese multidimensionalen Gefüge bestehen aus gedanklichen und emotionalen Konstrukten.

Die meisten Menschen machen sich über die eigenen Wertvorstellungen nur unzureichende Gedanken, insbesondere bei verbalen Interaktion mit anderen Menschen und Gruppen. Dabei ist es – insbesondere in Bezug auf die persönliche Integrität – enorm wichtig, zu wissen, welche Werte man „leben“ möchte bzw. „erleben“ will.

In kollektiven Systemen ist es daher ratsam, regelmäßig nach diesen persönlichen Werten jedes Einzelnen zu fragen und darüber zu sprechen. Dadurch können Erwartungen wahrgenommen und in Prozessen, Positionierungen und Förderungen (auch Forderungen und Anforderungen) berücksichtigt werden.

3. Soziokulturelle Wertesysteme

Selbst aufgestellte Wertesysteme von Gruppen von Menschen (Organisationen, Staaten, Staatenbündnisse) wie sie z. B. in Satzungen, Verfassungen, Leitbilder) oder Mission Statements als normativer Rahmen zusammengefasst sind.

Hier werden Werte von Menschen, die einer kulturellen Gemeinschaft angehören verknüpft und systemisch aufgestellt oder – insbesondere in Organisationen – von der Führungsetage vorgegeben. Im Wesentlichen besteht dieses Wertesystem aus kulturellen, sozialen und politischen Interessen und Bedürfnissen.

Ein bekanntes soziokulturelles Wertesystem sind die sogenannten „preußischen“ Werte (Tugenden) Fleiß, Disziplin, Treue, Ehrlichkeit, Verlässlichkeit und Teamgeist.

Innerhalb dieser soziokulturellen Wertegemeinschaften gibt es sehr oft sogenannte Subkulturen, die jeweils mehr oder weniger andersartige Bedeutungen oder Interpretationen von Werten propagieren und/oder leben.

Diese kategorischen sowie kategorisierten Wertvorstellungen erzeugen zwangsläufig Reibungen, welche Kontroversen innerhalb dieser soziokulturellen Gemeinschaften auslösen können. Ein Beispiel bilden verschiedenartige politische Parteien – inklusive deren Mitglieder, Anhänger und Wähler – innerhalb eines demokratischen Staates, welcher grundlegende kulturelle und humanistische Wertvorstellungen in seiner Verfassung verankert hat. Zwar berufen sich fast alle Parteien auf diese gemeinsamen Werte, streiten aber dennoch über dessen Interpretation, Priorisierung und Ausgestaltung im politischen Alltag.

4. Vereinigte Wertesysteme

Oder: Vernunftbegabte Menschen aller Länder vereinigt Euch!

Wenn sich gefestigte Wertesysteme verschiedener Nationen oder soziokulturellen Gruppierungen freiwillig auf gemeinsame Werte verständigt, kann man von vereinigten oder harmonisierten Wertesystemen sprechen.

Vereinte Wertesysteme definieren zwar gemeinsame Werte, lassen jedoch Spielraum für kulturell individuelle Wertvorstellungen der einzelnen Mitglieder.

Diese aufgestellten Wertesysteme von Gruppen von Menschen, durch Organisationen, Staaten oder Staatenbündnissen, haben unterschiedliche Bezeichnungen – wie Wertekatalog, Wertekanon, Grundwerte, Leitbild (Leitwerte) sowie Leitkultur oder auch Wertegemeinschaft.

Diese Form des Zusammenschlusses hat es in der Geschichte der Menschheit immer wieder gegeben. In vielen Fällen ist daraus im Laufe der Zeit (oft durch Generationswechsel) das Spektrum der gemeinsamen Werte gegenüber den unterschiedlichen Werten gewachsen. Besonders seit der Industrialisierung und der daraus resultierenden Globalisierung. Aber auch durch politische Pakte und Vereinigungen.

In der jüngeren Geschichte gibt es bekannte Beispiele für mehr oder weniger verbindliche Zusammenschlüsse. Diese Vereinigungen, Bewegungen oder Bündnisse haben sich juristisch fundamentierte Namen oder Programme (Slogans) gegeben. Hier einige (wenige) Beispiele:

  1. Vereinigten Staaten von Amerika
  2. Europäische Union
  3. Russische Föderation
  4. Vereinigte Arabische Emirate
  5. UNO (Charta der Vereinten Nationen)
  6. NATO
  7. Ärzte ohne Grenzen
  8. UNICEF
  9. SOS-Kinderdorf
  10. uvm.

Vereinte Wertesysteme können der Schlüssel sein, für eine einheitliche, friedliche Welt. Sie praktizieren im Wesentlichen das Prinzip von Geben und Nehmen sowie der Nächstenliebe und Solidarität.
Die zunehmende Vereinigung von großflächigen Kulturen haben Vor- und Nachteile. Einer der Nachteile wird aktuell deutlich sichtbar: Immer mehr kleine, regionale Gruppe erinnern sich an ihre individuelle Herkunft und fordern die vertraute Identität zurück. Dass dies im Widerspruch zu einer multiplen Gesellschaft steht, spielt bei den propagierenden Protagonisten keine Rolle, da sie wenig Empathie oder Mitgefühl für andersdenkende Menschen (fremdartige Kulturen) pflegen.

Gegner von vereinigten Wertesystemen

Das Gegenteil von vereinigten Wertesystemen sind z. B. Parteien, Gewerkschaften, Religionsgemeinschaften, Bürgerinitiativen, (manche) Nichtregierungsorganisationen (NGO) sowie auch regide Nationalstaaten und terroristische Gruppen.

Die genannten Beispiele stellen deswegen das Gegenteil dar, da sie nicht mit Harmonisierung, sondern mit einer grundlegend oppositionellen Haltung argumentieren und agieren.
Sie kümmern sich vordergründig um die Verteidigung und Aufrechterhaltung ihrer eigenen, spezifischen Identität und Interessenslage. Oft mit dem Ziel, andersartige Wertesysteme zu attackieren, diffamieren und/oder auf unterschiedliche Weise anzugreifen.

Hinweis: Vergleiche auch die Definition von „Grundwerte

Verweise

Definitionen, Listen und Beispiele befinden sich im WELEX in nachstehenden Artikeln:

5. Systemische Wertekomplexe (Modelle)

Systemisch aufgestellte Wertekomplexe werden meist in sogenannten Wertemodellen dargestellt. Siehe hierzu das ausführliche Kapitel Wertemodelle, in dem die bekanntesten dieser Modelle aufgeführt und teils sehr ausführlich beschrieben sind.


Die Logik von Wertesystemen

Oder: Orientierung bedarf mindestens 3 Werte.

Jedes funktionierende Wertesystem besteht mindestens aus drei Werten, die möglichst unterschiedlicher Natur und Positionierung sind.
Da unser Verständnis (und somit auch das Gehirn) hauptsächlich auf zweifache (polare und/oder duale) Systeme geschult (programmiert) wurde, ist es erforderlich den geistigen Muskel für „trisymmetrische Systeme“ (siehe Artikel „systemisch versus symmetrisch“ auf Werteland.com) zu trainieren. Denn diese schaffen Raum und jegliche Formgebung und Orientierung.
Diese „trinären“ Systeme sind uns bestens bekannt, ohne, dass wir deren stimmige Logik erfassen. Sie bestehen aus drei unterschiedlichen und gleichermaßen zum gleichen Konstrukt gehörenden Messgrößen, die in einem bestimmten lokalen bzw. räumlichen Verhältnis zueinander existieren und dabei möglichst weit voneinander entfernt verortet sind.

Hier einige Beispiele:

  1. Navigation mit GPS-Satelliten
  2. Tisch mit drei Beinen
  3. geometrisches Dreieck (trigonometrische Mathematik)
  4. Akkorde (Lehre der Schwingungen, Musik)
  5. Körper, Geist, Seele
  6. Kopf, Herz, Bauch (siehe das KOHEBA-Wertemodell)
  7. Dreifaltigkeit (auch Trinität: Gott Vater, Gott Sohn, Heiliger Geist)

Beispielhafte Erklärung: Für die Orientierung nutzen wir heute GPS-Systeme. Diese basieren auf ein Geflecht von Satelliten, die mit codierten Radiosignalen regelmäßig ihre Position und die Uhrzeit senden. Aus den Signallaufzeiten können wir mit speziellen Empfangsgeräten (GNSS) unsere eigene Position und Geschwindigkeit berechnen. Es reichen dazu die Signale von drei Satelliten aus, welche sichtbar (empfangbar) und in einem bestimmten Mindestabstand voneinander sein sollten. Besser und genauer sind jedoch mehr als 3 Satellitensignale. Aus diesen gemessenen Daten wird die genaue Position und Höhe des „zentralen Messpunktes“ bestimmt.

Ähnlich verhält es sich mit Werten. Sie geben uns Orientierung und eine Positionierung. Sie sagen uns, wer wir sind, wo wir stehen und helfen uns dabei, Ziele abzugleichen, festzulegen und zu erreichen.


Wertesysteme in Organisationen

Innerhalb von jedem Unternehmen gibt es vielschichtig unterschiedliche Bewertungen und Präferenzen von „Werten“ – je nach Stellung, Position und Rolle. Daraus resultieren Erwartungen und rollenspezifische Ziele.
Das bedeutet, dass jedes Unternehmen ein übergeordnetes Wertesystem besitzt. Dieses besteht immer aus 4 verschiedenen Wertesystemen, welche jeweils eigene, naturbedingte und rollenspezifisch unterschiedliche Motive besitzen:

  1. Inhaber (Profit, Stabilität)
  2. Management (Kontrolle, Steuerung)
  3. Teams (Teamgeist, Gemeinschaft)
  4. Mitarbeiter (Anerkennung, Teilhabe)

Verweis: Die detaillierte und umfangreiche Beschreibung findest Du im Artikel „Die 4 Grundmotive jeder Organisation“ unter: https://werteland.com/enzyklopaedie/4-grundmotive-jeder-organisation

Diese differenten Werte und Wertesysteme sollten und können harmonisiert werden. Hierfür wurde das sogenannte TCVS (Triple Corporate Values System) entwickelt, welches diese unterschiedlich motivierten Wertesysteme jeder Organisation harmonisiert und aufeinander abstimmt.


Grafik: Sonnensystem (Motive = Sonne + mind. 3 Werte = Planeten) hinzugefügt am 22.07.2022
URL geändert am 13.05.2023
Letzte inhaltliche Bearbeitung am 15.06.2023


Autor: Frank H. Sauer

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